Banken gelten ab einer bestimmten Größenordnung als systemrelevant für unser Wirtschaftssystem. Daher sollten wir die Big Player im Blick haben. Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, als die Finanzkrise 2.0 die Schlagzeilen beherrschte! Das mittelfristige Chartbild sieht inzwischen wieder zumindest neutral bis zart bullisch aus. Geblieben sind die langfristigen Sorgen um die Zombie-Unternehmen, die erst kleine Institute und dann in einer Lawine irgendwann auch größere mit sich reißen könnten bis hin zu jenen, die zu groß sind, um gerettet werden zu können. Hier gilt das Motto des britischen Nationalökonomen John Maynard Keynes „In the long run we are all dead.“
Financial Select Sector SPDR (XLF) – ISIN US81369Y6059
Das ist der führende ETF für die US-Finanzbranche. Die wichtigsten Positionen sind
Berkshire Hathaway, die Holding von der Investment-Legende Warren Buffet
die US-Großbank JPMorgan Chase und
das Kreditkartenunternehmen Visa
Interessant ist die gelbe Linie im Chart! Diese liegt weiter links auf dem Pivot-Hoch vom Februar 2023 auf, von wo die Bankenkrise 2.0 startete. In rund 7 Wochen verlor das Wertpapier rund 18 Prozent seines Kurswertes. Der Kursverfall ist inzwischen wettgemacht und nach einem kleinen Rücksetzer ging es weiter aufwärts. Trader könnten hier nach Einstiegspositionen in Long Trades – etwa in Form eines neuerlichen Pullbacks – suchen.
JPMorgan Chase (JPM) – ISIN US46625H1005
Das Bankhaus der Superlative in puncto Systemrelevanz und Marktkapitalisierung hat ebenfalls eine beeindruckende Rallye hingelegt. Doch Vorsicht: Das Hoch der letzten Tage liegt gleichauf mit einem aus dem Oktober 2021, so dass hier eine Widerstandslinie zu finden ist. Demnach wäre ein Rücksetzer oder zumindest eine Seitwärtsbewegung zu erwarten, bevor es weiter nach oben geht.
Wells Fargo (WFC) – ISIN US9497461015
Die viertgrößte Bank der USA war lange Zeit so etwas wie die Skandalnudel der Branche. Das Institut eröffnete rund 3,5 Millionen Konten ohne Zustimmung der Kunden und verkaufte Hunderttausende unnötige Kfz-Versicherungen. Seit 2016 erfolgten mehrere Milliarden Dollar an Zahlungen und Rückstellungen, um rechtliche Auseinandersetzungen und Ermittlungen der Behörden beizulegen. Darüber hinaus gab es Ärger mit der Bankenaufsicht. Charttechnisch sahen wir ein Golden Cross im November sowie mehrere Gap Ups. Die letzte – etwas größere Kurslücke – formiert nach einem Rücksetzer nun die neue Unterstützung.
Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) – ISIN ES0113211835
Die Aktie der zweitgrößten Bank Spaniens gefällt mit einem Aufwärtstrend, wobei die Ausreißer nach oben und unten beim Trading schwierig zu handhaben sein könnten. Auch die fundamentalen Zahlen entwickeln sich gut. Dies gilt insbesondere aufgrund der Geschäfte im Heimatmarkt sowie in Mexiko.
Unicredit (UCG) – ISIN IT0005239360
Das Bankhaus aus Mailand zaubert einen sauberen Aufwärtstrend in den Chart. Langfristig orientierte Investoren sollten wissen, dass die Regierung in Rom mit Garantien für faule Kredite nachgeholfen hat. Kurzfristig orientierten Tradern kann dies egal sein; s. o. bei Keynes!
Tagescharts vom 05.01.2024, Quelle: TWS
Autor: Thomas Canali besitzt aktuell keine Positionen in den genannten Wertpapieren.
Veröffentlichungsdatum: 07.01.2024
Ich wünsche Euch einen erfolgreichen Trading-Tag.
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